5 Geometrien
Dieter Trüstedt und Ursula Ritter
Dokumentation
Zürich, Schweiz, ab 15. Juli 2007
www.schauwerk-blackbox.ch
"5 Geometrien" ist eine Tanz-, Musik- und Bild-Performance.
Initiierendes Wort war die "Tangente" aus der Geometrie - die Tangente als die Berührende. Eine Tangente berührt einen Kreisbogen. Dieser Prozess entfaltete weitere Bilder: Innentangente, der Kreis zwischen zwei Tangenten, der Halbkreis auf einer Farbkante, bis hin zu Bildern der konkreten (Vorstellungs-) Welt: die Mandorla, die Mondbrücke, das Auge, der abstrakte Baum.
Diese Bilder wurden als farbige Computergrafiken entworfen und reziprok mehrfach geschnitten und an Kreisflächen gepiegelt, wie aus der Kristallografie (Ewald Kugel, reziproke Abbildungen) bekannt. Aus diesen Grafiken entstanden 5 Flash-Filme, die in der Performance bild- und zeit-gebend projiziert wurden.
Die wesentlichen Transformationen in der Computermusik können auch als
Spiegelungen realer Klänge sowohl in höhere als auch in sehr tiefe
Frequenzbereiche beschrieben werden. Diese neuen Klänge wurden in den Performancen
live gespielt - nach dem Verfahren der strukturierten und notierten Improvistation.
Der Tanz, die Bewegungen, die Körperskulpturen reflektieren die Bilder,
auch die Farben, die Klänge, die Klangflächen, die Rhythmen und vor
allem die Assoziationen, die Innenwelten, die sinnlichen und gedanklichen Berührungen.
Der Tanz fand im Lichtkegel der Projektionen statt. Es entstanden durch die
Schatten in den Bildern weitere, neue Bezüge.
Dauer der Performance ca. 45 min.
Aufführungen:
Café
im Kornhauskeller Ulm 17. Sept. 2005
Dachterrasse Stadthaus
Ulm 25. Sept. 2005
Carl Orff
Auditorium München 30. Sept. 2005
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturamtes Stadt Ulm, des Kulturreferates der LH München, des Landes Baden Württemberg und in Zusammenarbeit mit dem Musischen Zentrum Universität Ulm, der Echtzeithalle und der Hochschule für Musik und Theater München.
Assoziationen zum Tanz:
a) Mandorla
Körper - rot, gelb, magenta - - körperlich, organisch, sinnlich, das
Ei, dick, fett,
rot, zirkulär, Geschlossenheit, Energie bleibt im Körper und moduliert
dort.
b) Mondbrücke
Geist - grau und rot - linear luftig zart, ruhig und plötzlich,oben unten,
kreiseln,
schneiden, Atem, Luft, Synapsen, CerebroSpinal, Extremitäten werden
Nervenextensionen, Tentakeln.
c) Schale
Seele - pastell: rot, grün, blau - bunt, berührend, transparent, Tangenten,
Linien,
die sich in der Unendlichkeit treffen, die Linien der Graphik aufnehmen in die
Körperform, Endlosigkeit, Durchlässigkeit, Eins-Sein.
d) Auge
Illusion und Verwirrung - blau, grau und ocker - Architektur, Beton, Skurilität,
Täuschung, Platons Höhle, Angespanntes, Lauerndes, Schatten,
Merkwürdigkeiten, Tiere, Gestalten
e) Baum
Wirklichkeit - grün, blau - Tätigkeit, Aktion, Reaktion, Vielfalt,
Wachsen
Lebensprozesse.
5 GEOMETRIEN
FLASH-FILM
DIETER TRÜSTEDT & URSULA RITTER
Dieses Material diente den Aufführungen die Musik ist auf dieser Medien-CD zugefügt. Die Flash-Filme liefen automatisch und bestimmten den Zeit-Takt. Die Musik wurde live gespielt vom PC mit den Pure-Data-Programmen. Der Tanz orientierte sich am Bild und an der Musik. Die Musik wurde rückwirkend auch vom Tanz zeitlich beeinflußt.
Bild: a-mandorla / Musik: Provenzialischer Esel 10:33
Bild: b-mondbrücke / Musik: Chin-Saite und Shakuhachi 12:18
Bild: c-schale / Musik: Chaos-Klavier 10:42
Bild: d-auge / Musik: Agnestür 12:33
Bild: e-baum / Musik: Fragmente 7:57
Für das interaktive Spiel ist es gut, die Dateien in den Rechner zu kopieren.
Für Windows Rechner:
Starten: a-mandorla-ton.exe > doppelklicken Im Film weiterspringen
> eine Zahl zwischen 1 und 9 anklicken Film-Wechseln > die Buchstaben
a bis e anklicken.
Für MAC:
Flash-Player (aus dem Internet) laden und a-mandorla-ton.swf aufrufen,
ansonsten wie bei Windows.
Edition Echtzeithalle e.V.
www.echtzeithalle.de
Musik zu 5 Geometrien
Dieter Trüstedt
1. Provenzialischer Esel 10:33
2. Saite&Flöte 12:18
3. Chaos-Klavier 10:42
4. Agnestür 12:33
5. Fragmente (Tonaufnahmen vor Ort) 7:57
Die 5 Geometrien sind ein Projekt von Ursula Ritter (Tanz) und Dieter Trüstedt
(Bild und Musik). Die vorliegende CD enthält die Musik so, wie sie jeweils
live und improvisativ gespielt wurde.
Grundlage der Musik sind die Klänge eines provenzialischen Esels (Sommer
2005), die Geräusche der Agnestür (Frühjahr 2005), der Grundton
der angestrichenen Stahlsaite des Chin-Instrumentes (Sommer 2004), der Grundton
der Zen-Flöte Shakuhachi (Sommer 2005), die acht a-Töne des Flügels
im Carl Orff Auditorium der Hochschule für Musik und Theater München
(März 2005) und eine Sammlung von konkreten Geräuschen und Stimmen
("Fragmente") von Ursula Ritter und Dieter Trüstedt aus Ulm und
München (Frühjahr 2005).
Diese Klänge wurden im Computerprogramm Pure Data (Puckette Miller, Universität
San Diego) eingelesen und mit einem Controller-Keyboard in allen nur erdenklichen
Tonhöhen und Zeitmaßen live auf der Bühne gespielt. Zum Teil
werden auch die klassische Chaosformel x=>k*x*(1-x) und einige rhythmische
Metren eingesetzt.
Die Bilder wurden mit Hilfe des Escher-Programms (Henrik Kühn, Universität
Ulm) entworfen, von Dieter Trüstedt hergestellt und von Ursula Ritter und
Dieter Trüstedt für den Flash-Film der Aufführung ausgewählt.
Edition Echtzeithalle e.V.
www.echtzeithalle.de
Das Computer-Musikprogramm ( Pure Data) wurde von Puckette Miller an der Universität
San Diego entwickelt
siehe: http://crca.ucsd.edu/~msp/software.html
und das Computer-Bildprogramm ("Escher-Programm") ist von Henrik Kühn,
Universität Ulm.