148. Montagsgespräch


Dieter Trüstedt

Das Terzenfeld und der natürliche Halbton

Die Teilungen 4 - 5 - 6 eines Tones bzw. Klanges wird Teiltonfolge (Obertonfolge) genannt.
Die Teilungen 1/4 - 1/5 - 1 /6 eines Tones bzw. Klanges ist der reziproke Vorgang.
Diese Teilverhältnisse können in einem Feld zusammengefasst werden:

4/4   5/4   6/4
4/5   5/5   6/5
4/6   5/6   6/6

Dieses Feld kann auch Terzenfeld genannt werden, da die nächsten Tonabstände in waagerechter und senkrechter Richtung immer Terzen sind, große bzw. kleine.

In diesem Montagsgespräch - in der Form einer Art Lecture - wird dieses Terzenfeld auf einem Ch'in-Instrument vorgespielt und während des Spieles erklärt. Auf dem Ch'in-Instrument, einem Monochord ähnlichen Saiteninstrument, entstehen ausschließlich natürliche Terzen.

Das Ergebnis wird diskutiert.

Die Terzen auf einem natürlich gestimmten Saiteninstrument sind größer bzw. kleiner als die temperierten Terzen, wie wir von der heutigen Stimmung eines Klavieres wissen. Die Unterschiede dieser Stimmungen werden verglichen - hier mit einem interaktiven Computer-Programm - mit Klavier-, Ch'in-, Sinus- und Röhrenglocken-Klängen.

Die Wirkungen der unterschiedlichen Intervalle werden besprochen. Der natürliche Halbton - der Tonhöhenunterschied zwischen der kleinen und der großen natürlichen Terz - ist um 30 % kleiner als der temperierte Halbton.

Terzenfeld
Wagerechte Folgen: der 4., der 5. und der 6. Teilton eines bestimmten Tones (z.B. gespielt auf eine Saite). Es sind Dur-Dreiklänge.
Senkrechte Folgen: derselbe Klang - seine Tonhöhe geteilt durch 4, durch 5 und durch 6 (z.B. realisiert durch 3 entsprechend gestimmte Saiten eines Saiteninstrumentes). Es sind Moll-Dreiklänge.
Die roten Linien symbolisieren große Terzen und die blauen Linien kleine Terzen.
Die schwarze Linien zeigen die Primen und die violetten Linien die Quinten und gleichzeitig die None.
Die gelben Linien zeigen natürliche Halbtöne.
Orange sind die großen und kleinen Septimen und grün der Tritonus und die kleine Sechste.

Unter der Internet-Adresse:
http://www.luise37.de/2004/terzenfeld/terzenfeld.htm
wird das Terzenfeld als allgemein verständliches Computerprogramm auf CD-ROM vorgestellt.


Montag  9. Februar 2004  20 Uhr
Eintritt frei
Carl Orff Auditorium München, Luisenstraße 37a U-Bahn U2 Königsplatz

Musiklabor

Veranstalter: Echtzeithalle e.V. in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater München
Tel. 089 / 289 27 477 oder / 272 1856
www.echtzeithalle.de


Siehe hierzu auch die CD-ROM
Mit dieser CD-ROM können alle Töne gespielt werden - nicht nur als Ch'in-Töne wie in der Art Lecture, sondern auch als temperierte Klaviertöne und dazu als Sinus und Sägezahntöne (temperiert und natürlich gestimmt).

Und hier ist uch die "Terzenfeld-Partitur" zur Art Lecture als pdf - Datei.