SILBENMUSIK
für Mikrofone, Beamer,Elektronik, Computer
Autoren der Echtzeithalle:
Jörg Schäffer, Gabriele Herrmann, Kristofer Arbeus, Peter Dietz und
Dieter Trüstedt
Montag 24. Januar 2011 20 Uhr / Eintritt frei
Carl Orff Auditorium München
Luisenstr. 37a, U-Bahn Königsplatz
Erstes Montagsgespräch im Rahmen des Projektes MUSIK UND SPRACHE in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater München, dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München und der Echtzeithalle e.V.
bt
Jörg Schäffer
1.
Silben - ein musikalischer Versuch
Musik: Jörg Schäffer
Für Stimme, Elektronik, Klavier
Die Elemente einer Silbe, Silbenkern und Silbenschale, werden musikalisch gedeutet:
für jedes Element kann eine Tonleiter abgeleitet werden. Für
Silben ist diese Tonleiter zweidimensional - also eine Art Netz.
Eine Achse bildet der Silbenkern, eine weitere Achse die Silbenschale (der Einfachheit
halber werden zunächst nur kodalose Silben betrachtet).
Silbenmelodien bilden einen Weg in diesem Netz. Derartige Silbenmelodien sind
das zur Disposition stehende musikalische Ausgangsmaterial, welches im Versuch
- mit elektonischer Hilfe - musikalisch verdichtet wird.
3 Sätze / Dauer: ca. 5 - 7 min. / Jörg Schäffer, 13.1.2011
bt
Gabriele Herrmann
2.
Silbenmusik
Gabriele Herrmann: Stimme
Die deutsche Sprache wird in hohem Maß von Vorsilben und Nachsilben geprägt,
denen eine je eigene Bedeutung zukommt.
In meiner Silbenmusik versuche ich mit den Vorsilben und Nachsilben als Material
Sprachmelodien vorzustellen, die ihre eigene Bedeutung haben und mit der Bedeutung
der Silben in Kontrast, Harmonie oder komische Beziehung treten.
bt
Kristofer Arbeus
3.
Bissdri mittini Kintri Chi
Kristofer Arbeus: Stimme.
Vokale kolorieren Klang der Silben. Konsonanten strukturieren ihren Rhythmus.
Am Beispiel des Kinderliedes Drei Chinesen mit dem Kontrabass überprüfen
wir diese zwei Thesen. Ein Versuch in drei Stufen. Stufe 1: die Originalversionen
(a, e, i, o, u); Stufe 2: Silbenwiederholung in der a- und der e-Version; Stufe
3: die freie Kombination der Silben in der i-Version.
Dauer: ca. 5 Minuten. Kristofer Arbeus, 16.01.2011
bt
Peter Dietz und Dieter Trüstedt
4.
Silbenspiel
Dieter Trüstedt: Konzept und Fibonacci-Zahlen-Leser
Peter Dietz: freies Silbenspiel im Teiltonfeld
Silben und und andere Fragmente von Worten werden in ein Tonhöhenraster
gesetzt. Die fünf Zahlen 4 bis 8 werden dabei nach ihren 25 Verhältnissen
sortiert - von 4/4 bis 8/8 - um durch Frequenzmultiplikationen ein Spielwerk
aufzubauen. Teils von Hand und teils vom Spielautomaten werden die Silben aufgerufen.
Das Tonhöhenraster wurde dem Buch "Tonempfindungen", Helmholtz
1863 /1913, entnommen und erweitert.
Das Zeitspielwerk ist nach den Fibonacci-Zahlen konstruiert - Leonardo Fibonacci
1180-1241.
Die Silben entstammen dem Gedicht "Die kleine Schachtel" von Vasko
Popa. Das Gedicht entstand in der Mitte des 20. Jh. Die Stimme ist von Jessica
Billeter - aufgenommen 2004.
bt
Jörg Schäffer
Nach dem Tanz und Gesang der Silben in diesen vier Beiträgen als Konzert, Lesung, Mundart und Spiel folgt die bekannte Diskussionsform.
Dokumentation: Bernhard Thurz