ELEKTRONISCHE MUSIK
PURE DATA
Seminar-01
Musik programmieren in PD für Einsteiger und Anfänger
Leitung: Dr. Jörg Schäffer
PD ist ein »public domain«-Werkzeug, mit dem digitale Audiosignale
programmiert und in Echtzeit bearbeitet werden. Es ist kostenlos und plattformunabhängig
(läuft auf Mac und Windows).
Im Seminar werden die Grundlagen digitaler Klangerzeugung, -organisation und
-bearbeitung vermittelt. Wir werden mit der Oberfläche in PD vertraut,
befassen uns mit Datenstrukturen und Zeitoperationen und erlernen die Kontrolle
von Tonhöhe und Lautstärke. Im Zentrum stehen die beiden grundsätzlichen
Synthesemethoden der elektronischen Musik: die additive und subtraktive Klangsynthese
und ihre Implementierung in PD. Abschließend beschäftigen wir uns
mit Sampling, dem Aufzeichnen und Wiedergeben digitaler Audiodaten.
Daneben werden psychoakustische Grundlagen und die Geschichte der elektronischen
Musik thematisiert, ebenso wie die elektronischer Musik in der Live-Aufführung.
Eine Weiterführung in drei Aufbaustufen ist geplant. Scheine für Medienkunde
(bei Christian Böhm, HMT).
Anmeldung bitte bei Dr. Jörg Schäffer / Termine: Mo 16.00-18.00 Uhr,
Luisenstr. 37a, Raum L18
Beginn: 7. Nov. 2011 / E-Mail: joerg-schaeffer[at]gmx.de
Seminar-02
Musik-Projekte in PD
Leitung: Dr. Wolf-Dieter Trüstedt
Pure Data ist besonders geeignet für Musikprojekte, die aus Konzepten der
Computermusik, der bildenden Kunst, der experimentellen Bewegungsperformance,
des experimentellen Theaters und Videos entstehen, die aus naturwissenschaftlichen
Formen und Formeln entwickelt werden oder aus dem Design, der Lichtkunst und
der Architektur kommen. Das offene und kostenlose Computerprogramm PD wird vom
Musikdepartment der Universität San Diego weiterentwickelt, betreut und
bereitgestellt (http://crca.ucsd.edu/~msp/software.html).
In diesem Winter werden die verschiedenen Zeit- und Klangwerke, Sequenzgeneratoren,
Synthesizer, Phonemspieler, Laptop-Keyboards, Skalen, Playersets und Live-Elektroniken
zusammengefasst, vereinheitlicht und natürlich auf Ideen und Projekte der
Teilnehmer angewendet mit dem Schwerpunkt Musik, Kunst und Naturwissenschaft
im Kontext.
Scheine für Medienkunde (bei Christian Böhm, Hochschule für Musik
und Theater).
Anmeldung bitte bei Dr. Wolf-Dieter Trüstedt / Termine: Dienstags 19.00-21.00
Uhr, Luisenstr. 37a, Raum L101 / Beginn: 15. Nov. 2011 / E-Mail: wolf-dieter.truestedt[at]uni-ulm.de
/ siehe auch http://www.luise37.de/ und http://www.echtzeithalle.de/
Beispiel:
CHAOSKLAVIER -
zum Spielen von fraktalen Primen, Sekunden, Quinten, Oktaven, Nonen etc.
Dieter Trüstedt, Hans Wolf et al.
- Jeder Tastenanschlag erzeugt einen neuen Wert der Rekursionsformel x -->
k*x*(1-x).
- Die Werte pendeln um die Lösungen einer quadratischen Formel (Verteilungsfunktion).
- Das Programm enthält die acht a-Töne eines Flügels, subkontra
bis viergestrichenes a.
- Das Pendeln um diese a-Töne kann von 0.01 cent bis 7 Ht, d.h. Prime bis
Quinte eingestellt werden.
- Es entstehen fraktale Melodien, verfärbte Nonen, Schwebungstöne
etc.
- Jedes a kann 8-fach gespielt werden (8 Generatoren), d.h. insgesamt 64 Generatoren.
- Die Laptop-Tastatur kann dynamisch gespielt werden - höhere Reihen lauter,
tiefere Reihen leiser.
- Pedal: Shift-Tasten tief = Pedal on, hoch = Pedal off.
- Die acht a-Töne sind von Hans Wolf gespielt - am Flügel der Musikhochschule
München im Carl Orff Auditorium.