259. Montagsgespräch
MATERIALKLÄNGE
Material & Klang
Volkmar Müller
Randolf Pirkmayer
Montag 23. März 2009 20 Uhr Eintritt frei
Carl-Orff-Auditorium, München, Luisenstr. 37a, U-Bahn Königsplatz
Viertes Montagsgespräch im Rahmen des Projektes MUSIK UND MATERIE
in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater München,
dem Deutschen Musikrat, dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München
und der Echtzeithalle München. 6 weitere Montagsgespräche folgen.
Leitung: Dieter Trüstedt
Jede Äußerung unseres Alltagslebens erzeugt Geräusche und Klänge.
Das Leben macht Geräusche - harte, feine, laute, leise - Material, Oberfläche,
Dichte und Form sind hörbar.
Die Hörgewohnheiten ändern sich mit den Entwicklungen und Erfindungen
der Umwelt.
Von Hölzernen- zu Metallklängen, von Stein zu Glas. Materialien erzeugen
ständig neue Klänge die unsere Ohren und Emotionen begleiten und formen.
Die kultivierten, gelernten Töne haben uns verführt und bereichert
und reichen jetzt nicht mehr aus um die komplexen Lebensgebilde zu beschreiben
und auszudrücken. Sie langweilen, verfallen gern in gelernte Klischees,
verdümmlichen das Ohr und bedienen abgenutzte Empfindungen.(Russolo, Futuristisches
Manifest).
Aufbau des Instrumentariums:
Holzfläche 40/40 cm mit Kontaktmikros und Bordunsaiten, Mikrofone und ein
Computer, Looper mit Effekten, Ringmodulator, Stereo LFO) kommen zum Einsatz.
Instrumentarium
Kleine Materialien wie Holz, Plastik, Stein, Metall, Luft und eine Resonanzfläche
werden zum Schwingen gebracht. Die Kombination von nicht gleichzeitig entstandenen
Klängen/Geräuschen kreiert neue Bilder, Assoziationen, Erinnerungen,
Geschichten. Es entsteht ein poetischer Dialog der Materialklänge. Jedes
Geräusch löst eine Erinnerung aus und wird in einen eigenen neuen
Zusammenhang gestellt
Die Wiederholung mit Sampletechnik ermöglicht die Dinge deutlicher zu hören
und in ihrer Komplexität zu erfassen.
Die Mehrspurtechnik verquickt das Livespiel mit den vorab live erzeugten, notierten
Klängen und verbindet sie zu neuenartigen gesteuerten Kombinationen in
intuitiver Weise in Echtzeit mit dem Raum.
Anschließend Gespräch im Kontext:
Nervenzellen, Vibrationen, Tastsensoren, Futuristisches Manifest - Russolo und
heute, Harmonien und die Geräusche der Maschinen, Eroica und der Fußballplatz,
die Empfindung und die Langeweile, das Orchester und die Fabrik im Hintergrund.
Volkmar Müller und Randolf Pirkmayer
Herbsmaterial 2007 in der Kunstakademie München
13. Oktober 2007
Dokumentation des 259. Montagsgesprächs
Fotos: Dieter Trüstedt
Teilnehmerzahl / Zuhörer - ca. 30
Holzschnitt
Volkmar Müller, Spiel mit Hölzern auf elektronisch verstärkter Holzplatte
Geigen eines Holzstabes
Anblasen einer Flasche und Loop-Elektronik - Pure Data (Dieter Trüstedt)
Randolf Pirkmayer - Feuer
Nachbesprechung im Gabelsberger