Seminar elektronische Musik in Theorie und Praxis
Dr. Wolf-Dieter Trüstedt
Prof. Dr.-Ing. Michael Weber (MI)

Zeit und Ort
Freitag 11.30-13 im Musiklabor, Musisches Zentrum Uni Ulm
Beginn: 24. April 2009 Dauer: 10 Termine

Anmeldeformalitäten
per Eintrag in die ausgehängte Liste am Brett des Instituts für Medieninformatik oder
per E-Mail an Michael.Weber, michael.weber[at]uni-ulm.de
oder Dieter Trüstedt, wolf-dieter.truestedt[at]uni-ulm.de
Maximale Teilnehmerzahl: 12

Aktuelle Informationen
Die Studierenden lernen die Entwicklung von Basis-Schaltungen, den physikalischen, mathematischen und psychoakustischen Hintergrund - neben Aufgabenstellungen im Kontext Kunst und Wissenschaft. Schwerpunkt in diesem Semester: Die Mathematik zum Klingen bringen. Aus mathematischen Formeln werden Klänge, Klanggebilde, Zeitstrukturen und schließlich kleine Musikstrücke entwickelt. Der künstlerische Kontext bezieht sich auf die elektronische Musik der 1970er Jahre - z.B. die Arbeiten der Gruppe Kraftwerk http://de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_(Band), die viele Musikstile der heutigen Zeit gesetzt hat.

Inhalte des Seminars
Vor allem die Patches in dem Buch "The Theory and Technique of Electronic Music" download http://crca.ucsd.edu/~msp/techniques/latest/book.pdf werden im Seminar zu kleinen Musikinstrumenten umgesetzt, die live spielbar sind. Die Theorie dieser Schaltungsansätze werden in den Referaten der Teilnehmer thematisiert. Diesmal sind es besonders die mathematischen Grundlagen und Hintergründe.
Der download des verwendeten Programms Pure Data selbst ist kostenfrei in http://crca.ucsd.edu/~msp/software.html und die Dokumentation in http://crca.ucsd.edu/~msp/Pd_documentation/
Ausserdem gibt es jetzt von Johannes Kreidler ein gutes Pure-Data-Tutorial als Buch (englisch) und eine Internetversion (auch in deutsch) http://www.pd-tutorial.com/german/index.html (auch kostenfrei - gefördert von der Musikhochschule, Freiburg).

Mitzubringen ist:
Möglichst ein Laptop mit dem installierten Programmen Pure Data und ein Kopfhörer.

Beispiel: Nonenrauschen

Mit der Laptop-Tastatur spielbare Klänge aus dem gefilterten Rauschen - sortiert nach der Obertonreihe 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10. Wenn wir die 8 und die 10 weglasen haben wir den Nonenakkord aus der klassischen Musik, hier aber in reiner Stimmung. Die Schaltung enthält verschiedene Tonfolge-Reihen für die Tastatur, z.B. auch das javanische Slendro oder die Vierteltonreihe, wie sie in der Musik-Avantgarde der 1920er Jahre verwendet wurde.
Eingebaut ist ein Nachhall und ein Mikrofoneingang für akustische Zuspielungen. Die Musik kann mitgeschnitten werden. Die untere gelbe Leiste gibt die Spielzeit an.