Pfingstsymposion München 2007
Freitag 25. Mai - Sonntag 27. Mai
Südliches Schloßrondell1
Nymphenburg

hier:

EMU Laptop-Ensemble
Experimentelle Musik Universität Ulm
Ltg.: Dieter Trüstedt

Die Stücke:

Zirrus - 840 Messdaten-Blöcke mit jeweils 10 Funktionen
EMU Laptop-Ensemble

Hexagons - Interpretation eines Werkes von Tom Johnson, Paris
EMU Laptop-Ensembe

Opferstöcke - eine Klang- und Musikreise in 5 Stationen -
Dieter Trüstedt und Hans Wolf

 

Andhi Pabst, spielt die Ortskoordinaten des Zirrus-Daten-Fliegers

Christine Söffing, Axel Baune und Henrik Kühn

Zirrus-Ensemble:
Henrik Kühn: Eismenge, Christine Söffing: Temperatur, Axel Baune: Luftdruck,
Klaus Schmidtke (Stirnseite): Taupunkt und relative Luftfeuchtigkeit, Ursula Ritter:
Wasser-Mischungsverhältnis, Andhi Pabst: Ortskoordinaten, Isolde Werner:
Eisteilchenzahl, Dieter Trüstedt (rechts, Hintergrund): Koordination

Isolde Werner

Andhi Pabst: dirigiert die Hexagons von Tom Johnson,
hier als Interpretation für ein Laptop-Ensemble.

Hans Wolf, Keyboard (Klavier) und Dieter Trüstedt (Pure Data, Opferstöcke)
in der gemeinsamen Komposition: Opferstöcke.


HEXAGONS

Tom Johnson schreibt:
HEXAGONS for accordion or another sustaining instrument
The numbers 1 to 19 represent 19 notes of the chromatic scale. Begin with the central chord (4, 11, 16). Following the lines, move to adjacent chords, always sustaining two voices and moving the third voice. Move slowly, carefully, until each of the 63 chords has been played at least once, returning finally to (4, 11, 16).

Tom Johnson hat die Hexagons für Maik Hester, einem Konzertakkordeonisten, geschrieben.
Wir von der EMU haben uns zur Aufgabe gemacht, die Hexagons genau nach Anweisung zu spielen, aber unsere Laptops als „sustaining instruments“ einzusetzen. Wir haben viel Energie in die Lösung der Frage der „richtigen“ Klänge eingesetzt. Der Akkordeonklang ist von Tom Johnson offenbar sehr bewußt als Ausgangsmaterial vorgeschlagen: die Obertonspektrum ist sehr gleichmäßig, sehr kontant, d.h. alle Obertöne treten auf, ohne stark in der Amplitude abzufallen (wobei die ungeradzahligen durchgehend stärker als die geradzahlen). Klänge, die
irgendwie harmonisch aufgebaut sind funktionieren nur schlecht.
Wir spielen die Klänge:
I Obertonreihe fallend
II Akkordeon
III Reihe 4-6-7-8-12-14-16-24-28

Andhi Pabst hat zunächst das Hexagonfeld als interaktive Java-Computergrafik entwickelt. Der Dirigent zeigt in der Beamer-Projektion das jeweils nächste Zahlentrippel an. Das Ensemble ist in 3 Gruppen aufgeteilt: Jede Gruppe spielt die gleiche Tonhöhe. Alle Spieler haben das gleiche Computermusik-Instrument.

Die Spieler sind: Axel Baune, Henrik Kühn, Andhi Pabst, Ursula Ritter, Klaus Schmidtke, Dieter Trüstedt, Isolde Werner

Tom Johnson, 1939 in Colorado geboren, wurde von der Yale Universität diplomiert, und studierte später Komposition bei Morton Feldman. Nach 15 Jahren in New York, übersiedelte er nach Paris, wo er seit 1983 wohnt. Er wird als Minimalist betrachtet, weil er meistens mit einfachen Formen, kleinen Tonlagen und mit allgemein begrenzten Material arbeitet, aber er geht logischer als andere Minimalisten vor, oft Formeln, Permutationen, und voraus-sehbare Reihen benutzend. www.editions75.com
EMU-Ensemble, seit 1986. Es sind Studierende der Universität Ulm und Künstler der Musik, der Bildenden Kunst und des modernen Tanzes. Das Musiklabor der EMU steht auf dem Campus der Universität Ulm - und arbeitet mit den Naturwissenschaften verschiedenster Fakultäten zusammen. Die Ergebnisse werden sowohl im künstlerischen als auch im wissenschaftlichen Kontext aufgeführt, präsentiert oder ausgestellt. www.uni-ulm.de/emu
Dieter Trüstedt, geb. 1939 in Berlin, Studium der Physik an der TU München und Promotion bei Maier-Leibnitz (Atomphysik). Seit 1969 Entwicklung elektronischer und akustischer Musik und Bau der Musikinstrumente. Lichtkunstprojekte. Performances u.a. mit Ulrike Trüstedt, Angela Dauber, Ulrike Döpfer, Jessica Billeter, Hans Wolf, Isolde Werner. Musik zu Interrogations - Yoshi Oida - mit Aufführungen weltweit. Lehraufträge an der HdK Berlin, der Universität Ulm und der Musikhochschule München. Experimentelle Musik und Kunst Universität Ulm, Echtzeithalle und Musiklabor München. www.luise37.de
Hans Wolf, geb. 1958, Klavierstudium, Musikhochschule Freiburg bei Edith Picht-Axenfeld (1976-1981) und Aufbaustudium an der Musikhochschule München (1990-1995): Musiktheorie (Kühn, Enjott Schneider), zeitgenössische Musik (v. Bose, Dibelius, Gruber), Liedbegleitung (Mauser). Teilweise parallel dazu Durchführung eines Medizinstudiums (1977-1985), mit längeren Studienaufenthalten in den USA. Die Arbeitsschwerpunkte sind: Traditionelles Klavierspiel, Improvisation und Komposition, Musiktheater und Filmmusik.
www.hanswolf.de