GRÜNDUNGSFEIER ECHTZEITHALLE

20.30 Uhr im Theater I des EINSTEIN
Einsteinstr. 42 > 81675 München

> Kopien aus dem Programmheft <

Kurt Schwitters
Ursonate
Stefan Kohmann

Alberto Scunio
Canto
Alberto Scunio
Tanja Gwiasda

Die Aktionen der Projektgruppe ECHTZEITHALLE haben die baulichen Aktivitäten der MGS in den letzten zwei Jahren künstlerisch begleitet. Nun findet dieser gemeinsame Weg in der Gründung der ECHTZEITHALLE seinen Höhepunkt und seinen Abschluß. Unser neuer Spielort ist - wie im Namen bereits angedeutet - der ECHTZEITKUNST verpflichtet. Dieser neue und zunächst künstliche Spartenbegriff ist ambivalent gemeint: einerseits als programmatischer Schwerpunkt der intendierten Kunstformen in diesem Ort, die im herkömmlichen Sinne als darstellende Künste bezeichnet werden (Musik, Theater, Tanz), jedoch durch die Hinwendung zu neuen darstellerischen Segmenten und Grenzbereichen der bildenden Kunst (kinetische Skulpturen, Video, neue Medien - virtuelle Kunst) interdisziplinär erweiter sind; andererseits und zusätzlich auch als Ermöglichungsort völlig neuartiger und riskanter künstlerischer Ausdrucksformen, die erst in zukünftigen Entwicklungen als neues Spielfeld einer Avantgarde gewertet werden können. Der Gründungsvorgang der ECHTZEITHALLE umfaßt folgende Programmpunkte:

– die Gründungsfeier
(– das Globokar-Projekt (s. Programm vom Sonntag, 13.09.98) mit den Konzerten LA TROMBA A MOBILE,
ZLOM, BLINDE ZEIT, EISENBERG und IMPROVISATIONEN)

– Skrypte - kinetisches Lichtkunstobjekt
– tangens 9/98
– Stundenbilder, Video-Installation - Johanna Trüstedt, Dieter Trüstedt
mit Stundenbildern: Wirbelstraße (Jörg Schäffer), Die Kuh (Christine Söffing, Dieter Trüstedt), u.a.

Texte:

Canto
Alberto Scunio

Die Struktur von Canto wird durch zwei weitgehend unabhängige Ebenen bestimmt, die stark von Zufallsoperationen geprägt sind: .Die Partitur der Solo-Stimme wird durch ein Computer-Programm erzeugt, das bei jedem Durchlauf ein anderes Ergebnis liefert. Es ist beabsichtigt, für jede neue Aufführung eine neue Partitur herzustellen. Die Klänge der Stimme werden während der Aufführung aufgenommen, von einem zweiten Computer-Programm in Echtzeit bearbeitet, zeitversetzt in den Raum plaziert und durch ein quadrofonisches Lautsprechersystem wiedergegeben.

ab 21 Uhr Echtzeithalle

TANGENS 9/98 -
LICHTKUNSTINSTALLATION
von Jörg Schäffer in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft ECHTZEITHALLE
Musik: Alberto Scunio
Tangens 9/98 ist eine kinetische, audiovisuelle Lichtkunstinstallation, die in einer reduzierten Vorläuferversion "tangens" bereits im April 1997 im EINSTEIN präsentiert wurde: Hängende, sich drehende Spiegel projizieren Streiflichter, Reflexe, Buchstaben und Wörter an die Wände des begehbaren Raumes. Die Musik von Alberto Scunio lädt ein zum Hören und Horchen. Vorübergehen und streifen, aufblitzen und reflektieren, abschatten und überlagern – der Vorgang schöpferischen Denkens, künstlerisch nachgebildet und inhaltlich orientiert am zukünftigen Programm der ECHTZEITHALLE, das ist „tangens 9/98".
Die Installation existiert in dieser Form nur am Gründungsabend der ECHTZEITHALLE, ist aber Bestandteil einer weiterzuführenden Werkreihe mit kinetischen und audiovisuellen Lichtkunstobjekten.

Freitag 11.09.98
12.30 Uhr Eingang Einsteinstraße 42

SKRYPTE
Lichtkunstinistallation
Dieter Trüstedt, Jörg Schäffer

Licht und Farbe als Leichtestes und zugleich der Spiegel als Überhöhung und Verneinung des Immateriellen (virtuelles Bild) fließen gemeinsam mit dem Logo der Echtzeithalle zur „Skrypte" zusammen. Langsam changierendes, farbiges Licht durchbricht den Spiegel und signalisiert die ECHTZEITHALLE.
In der Spiegelung der beiden E-Buchstaben entfaltet sich eine neue Qualität: das H. Damit sind die Hauptinitialen des Wortzuges ECHTZEITHALLE im EINSTEIN wirksam gefaßt. Montage der Skrypte mit anschließendem Festfrühstück.

Echtzeithalle

Ziel des Projektes Echtzeithalle ist es, sich als einen international anerkannten Ort zeitgenössischer Musik und Kunst zu etablieren, der die kulturellen Entwicklungen der Gegenwart und Zukunft mitbestimmt.
Zentrale Aufgabe der Echtzeithalle ist die Realisation von Musikprojekten unter dem besonderen Aspekt der interdisziplinären Zusammenarbeit mit allen Bereichen der Gegenwartskunst.
Die Projektgruppe Echtzeithalle erforscht die Jetztbereiche der Kunst.